KMU müssen sich und ihre Projekte gut organisieren, um die Projektziele zu verwirklichen und Risiken zu minimieren. Egal ob kundenbasierte Projekte oder interne Projekte - Hier kommt Projektmanagement (PM) ins Spiel. Mit den passenden Projektmanagement Methoden führen Unternehmen ihre Projekte effizienter durch und unterstützen Projektplanung und Projektcontrolling. Außerdem können sie alle Stakeholder integrieren. Wir haben die PM-Methoden für KMU – von klassischen Methoden bis agilem Projektmanagement – miteinander verglichen: Von der Definition bis zu passenden Beispielen.

Wo wird Projektmanagement eingesetzt?

Projektmanagement gibt es in allen Branchen und Unternehmensgrößen. Ob großes Bauprojekt, Produkt- oder Software-Entwicklung: Überall warten komplexe Herausforderungen, die die drei Faktoren Zeit, Kosten, und Leistung in ein Spannungsverhältnis bringen. Dieses sogenannte magische Dreieck braucht Projektmanagement, um Risiken zu vermeiden und erfolgreich zu wirtschaften. Laut der Projektmanagement Definition geht es dabei um sowohl um die Planung als auch die Steuerung. Ein gutes Projektmanagement plant Projekte nicht nur sinnvoll, sondern steuert und misst sie auch. Projektmanager und -managerinnen begrenzen so Risiken und sorgen für erfolgreiche Abschlüsse der Projekte.

Warum Projektmanagement wichtig ist

Projektmanagement sorgt dafür, das Unternehmen ihre Projektziele erreichen – und das in einem vorgegebenen Rahmen. Folgende Projektmanagment-Ziele werden damit erreicht:

  • Kosten einhalten
  • Ressourcen sinnvoll einsetzen
  • Zeitrahmen erfüllen
  • Risiko minimieren
  • Chancen erkennen

Projektmanagement im Unternehmen ist also für Bereiche von Ressourcenplanung über Zeitmanagement bis Budgetplanung im Projekt wichtig und sichert den Unternehmenserfolg. Außerdem können Unternehmen so auch mehrere Projekte gleichzeitig verwalten.

Welche Projektmanagement Methoden gibt es? 🔍

Die wichtigsten Projektmanagement Methoden, Vorgehensmodelle und Begriffe haben wir in dieser Projektmanagement Methoden Übersicht zusammengestellt.

  1. Klassische Projektmanagement Methoden
    1.1 💧 Wasserfall Methode Projektmanagement
    1.2 🧬 Projektstrukturplan
    1.3 🚏 Meilensteintrendanalyse
    1.4 🔛 Netzplantechnik und Critical Path Method
    1.5 👑 PRINCE2
    1.6 🧮 SixSigma
  2. Agile Projektmanagement Methoden
    2.1 🎩 Scrum Projektmanagement
    2.2 🃏 Kanban Projektmanagement
    2.3 ✔️Lean Projektmanagement
  3. Hybrides Projektmanagement
  4. Adaptives Projektmanagement


1.0 Was sind klassische Projektmanagement Methoden? 🔺

Im Projektmanagement Dreieck Zeit, Kosten, und Leistung bietet sich klassisches Projektmanagement für Projekte an, deren Umfang von Anfang an klar definiert ist. Unternehmen kennen die Ziele und wissen, dass sie den Schritten im Projekt linear folgen können. Meist laufen diese Projekte sequenziell mit klar abgetrennten Phasen ab, die den Fortschritt leicht messbar machen. Klassische Projektmanagement Methoden mit abgesteckten Phasen grenzen sich damit zum agilen Projektmanagement ab, das viel mehr Flexibilität fordert.

Vorteile und Argumente für klassisches Projektmanagement:

  • Lineares Vorgehen leicht verständlich
  • Meilensteine und ein klarer Plan schaffen Übersicht und Planbarkeit
  • Komplexität lässt sich verringern
  • Mit definierten Anforderungen ist theoretisch weniger Kommunikation im Projekt nötig
  • Auslastung vom Team früh erkennen

Nachteile klassisches Projektmanagement:

  • Ungenauigkeiten, komplexe Projekte sind schwer zu schätzen
  • Lange Planungsphasen vor jedem Projekt – langes Warten auf Ergebnisse oder auch Zwischenergebnisse
  • Wenig Flexibilität bei nachträglichen Änderungen
  • Wenige Ergebnisse: Feedbackschleifen schwer zu integrieren und umzusetzen

Was sind klassische Projektmanagement Methoden?
Zu den klassischen Projektmanagement Methoden zählen vor allem das Wasserfallmodell oder das V-Modell. Durch den linearen Aufbau ergeben sich oft typische Phasen in klassischen Projektmanagement Methoden:

  • Projektstart
  • Projektplanung
  • Projektdurchführung
  • Projektabschluss

Außerdem können KMU bei klassischem Vorgehen Methoden wie den Projektstrukturplan, die Meilensteintrendanalyse oder auch die Netzplantechnik wählen. Auch Gantt-Charts kommen hier zum Einsatz.

Lesetipp:  Die passenden Tools für digitales Projektmanagement finden Sie in unserem Projektmanagement-Software-Vergleich.


1.1 Wasserfall-Methode einfach erklärt 💧

Als klassische Projektmanagement-Methode strukturiert die Wasserfall-Methode Projekte mit klaren Anforderungen am besten. Ergebnisse und Projektvariablen sind definiert. Wie ein Wasserfall läuft diese Methode stufen- oder schrittweise, also linear ab: In fest definierten Phasen folgt ein Meilenstein dem nächsten. Neue Aufgaben fangen erst an, wenn die vorherigen abgeschlossen sind. Die Ergebnisse bauen aufeinander auf.

Für welche Projekte eignet sich das Wasserfallmodell?
Das Wasserfallmodell eignet sich dafür, Projekte von Anfang bis Ende klar zu definieren und dann linear abzuarbeiten. Dazu braucht es einen festen Zeitrahmen mit Endtermin und wenige erwartbare Änderungen. Häufig passt dieses Vorgehen besser zu traditionellen Unternehmensstrukturen mit langen Entscheidungswegen. Als anschauliches Beispiel für einen Projektverlauf im Wasserfall Projektmanagement dient der Hausbau: Erst der Keller, dann Erdgeschoss, bis zum Dachbau.

Wasserfall Methode Vorteile:

  • Hohe Planungssicherheit, wenn sich nicht viel ändern wird
  • Klare Rahmenbedingungen mit Kosten und Terminen
  • Gute Übersicht über den Projektverlauf

Wasserfall Methode Nachteile:

  • Wenig Flexibilität
  • Wenige Zwischenergebnisse
  • Fehlende Feedback-Runden lassen Fehler unentdeckt

1.2  Projektstrukturplan 🧬

Um Ihrem Projektplan oder Projektmanagementplan Struktur zu geben, eignet sich der Projektstrukturplan (PSP).

Was ist ein Projektstrukturplan?
Der PSP stellt alle Aufgaben eines Projektes hierarisch dar. Diese werden detailliert in Teilaufgaben und Pakete heruntergebrochen. Deswegen lässt sich der Projektstrukturplan auch mit der Work Breakdown Structure (WBS) vergleichen. Der gesamte Leistungsumfang lässt sich so gut in einem Baumdiagramm visualisieren und Projektteams bringen jede Art von Projekt in eine zielführende Struktur.

Wie ist ein Projektstrukturplan aufgebaut?
Einen Projektstrukturplan zu erstellen ist gar nicht so schwer. Denn beim Projektstrukturplan Aufbau entscheiden Sie sich selbst für eine Gliederung. Dabei können Sie sich an Phasen, Objekten oder Funktionen in einem Projekt orientieren, um Ihre Projektstrukturplan Meilensteine darzustellen. Auch eine gemischte Form ist denkbar. Der Aufbau unterscheidet sich aber von einem Ablaufplan, der sich in einem Balkendiagramm dem zeitlichen Ablauf widmet. Achten Sie beim PSP vielmehr darauf, keine Teilaufgaben zu vergessen und so den Leistungsumfang vollständig abzubilden. Ihre Aufgabenpakete können Sie dann im Schema Top-Down oder auch Bottom-Up darstellen.

Wie Projektstrukturplan erstellen?
Einige KMU verwenden für ihr Projektmanagement Excel. Für den Projektstrukturplan Excel nutzen? Das geht, um dort Ihre Gliederung in Baumstruktur zu visualisieren. Es gibt dafür zahlreiche Projektstrukturplan Beispiele oder auch Projektstrukturplan Vorlagen, die Sie auf Ihre Bedürfnisse anpassen können. Einfacher ist das Projektstrukturplan Erstellen jedoch in einer passenden PM-Software. Diese unterstützt Sie bei einem sinnvollen Projektstrukturplan Aufbau und sorgt für eine einheitliche Ordnerstruktur im Projektmanagement. Nach einer Projektstrukturplan Vorlage müssen Sie dann nicht mehr suchen. Auch Mindmapping-Tools bieten sich zum Projektstrukturplan-Erstellen an.

Tipp: An eine sinnvolle Projekt Ordnerstruktur ist in jedem Fall zu denken – mit oder ohne Software. In unserem Artikel “In 3 Schritten zu einer besseren Ordnerstruktur” geben wir Tipps zum Thema Ordnerstruktur Projektmanagement.

1.3 Meilensteintrendanalyse 🚏

Um Termine und Deadlines übersichtlich darzustellen, eignet sich die Meilensteintrendanalyse (MTA). Da die Meilensteintrendanalyse Ereignisse linear darstellt, zählt die MTA ebenfalls zu den klassischen Projektmethoden. Wie der Name schon verrät: Ohne Meilensteine als definierte Zwischenziele und Endergebnisse von Projektphasen geht es nicht. Um eine Meilensteintrendanalyse erstellen zu können, braucht es einen klaren Projektverlauf mit messbaren Prüfpunkten.

Warum Meilensteine im Projekt?
Meilensteine unterstützen die Projektplanung und das Projektcontrolling. Sie schaffen Transparenz und geben einen guten Überblick:

  • Wie weit fortgeschritten sind wir im Projekt?
  • Läuft alles nach Plan?
  • Können wir den Zeitrahmen einhalten?

Anhand der Prüfpunkte stellen Projektverantwortliche demnach Qualität sicher und minimieren das Risiko. Dazu müssen sie Meilensteine aber auch sinnvoll formulieren, indem sie das angedachte Ergebnis immer mit einem definierten Ziel kombinieren.

Meilensteintrendanalyse Beispiel
Eine Meilensteintrendanalyse erstellen? Das ist schnell gemacht. Die Meilensteine werden im Projektverlauf in einem Diagramm mit zwei Achsen dargestellt: Auf der x-Achse finden sich die Berichtszeitpunkte, auf der y-Achse die Termine der Meilensteine. Zu jedem Berichtszeitpunkt wird dann geschaut: Erreichen wir unsere Meilensteine oder verzögert sich etwas? So entstehen die typischen Trendlinien der Meilensteintrendanalyse.

Beispiel Meilensteinanalyse: https://projekte-leicht-gemacht.de/blog/projektmanagement/klassisch/projektsteuerung/die-meilensteintrendanalyse-einfach-erklaert/#Ablauf-der-Meilensteintrendanalyse
Beispiel Meilensteinanalyse: https://projekte-leicht-gemacht.de/blog/projektmanagement/klassisch/projektsteuerung/die-meilensteintrendanalyse-einfach-erklaert/#Ablauf-der-Meilensteintrendanalyse

Das sagt die Trendlinie aus:

  • Sie verläuft horizontal: Meilensteintermine wie geplant
  • Sie verläuft ansteigend: Termine verschieben sich nach hinten
  • Sie fällt ab: Termine werden früher fertig

1.4 Netzplantechnik und Critical Path Methode 🔛

Bei der Netzplantechnik geht es um eine zeitliche Einordnung aller Vorgänge im Projekt, vor allem um deren Vernetzung durch Vorgangsknoten. So deckt die Netzplantechnik kritische Pfade und Abhängigkeiten im Projekt auf: Zusammenhängende Vorgänge, die besonders entscheidend sind, um den Zeitplan einhalten zu können. Auch die wahrscheinliche Projektdauer lässt sich mit dieser Methode ermitteln.

Hinweis: Die Projektmanagement Methode “kritischer Pfad” oder auch “Critical Path Method” ist demnach eine Netzplantechnik.

Netzplantechnik Beispiel:
Jeder Vorgangsknoten stellt Dauer, den frühesten und spätesten Anfangs- und Endzeitpunkt sowie Pufferzeiten dar. Alle Vorgänge, die voneinander abhängen, bilden einen Pfad. Zum Beispiel hängt Vorgang 5 von Vorgang 3 (dauert 4 Tage) ab, der nach Vorgang 1 mit 2 Tagen Dauer kommt. Vorgang 5 kann also frühestens nach 6 Tagen beginnen, wenn Vorgang 1 + 3 abgeschlossen sind. Der am längsten dauernde Pfad macht deutlich, welche Vorgänge im Zeitverlauf kritisch sind. Wenn Vorgänge des “kritischen Pfads” sich verzögern, wirkt sich das immer auf den Projektendtermin aus.

Best Practice ist es, Pufferzeiten bei der Planung einzubauen, sodass Projektteams flexibler reagieren können.  

1.5 Was ist PRINCE2?👑

Der Standard unter den traditionellen Methoden: PRINCE2 Projektmanagement fokussiert sich auf verschiedene Prozesse in einem Projekt und lässt sich daher als “Prozessmodell” beschreiben. Es gibt dem Projektmanagement im Mittelstand eine klare Struktur. PRINCE2 Projektmanager und PRINCE2 Zertifikate sorgen mit Handlungsempfehlungen und Best Practices dafür, dass Unternehmen die Methode richtig und erfolgreich einsetzen.

Wofür steht PRINCE2?
PRINCE steht für „Projects IN Controlled Environments“. Auf Deutsch: „Projekte in kontrollierten Umgebungen“.

Wie funktioniert PRINCE2?
Bei PRINCE2 kommt es auf 7 Prinzipien, 7 Themen und 7 Prozesse an, die die Rahmenbedingungen für erfolgreiche Projekte definieren. Im Projekt selbst sind vor allem die 7 Prozessschritte entscheidend. So organisieren Unternehmen ihre Projekte vom Planen über das Handeln und bis zum Abschluss:

  1. Vorbereiten/Starting Up (SU)
  2. Initiieren/Initiating a Project (IP)
  3. Lenken/Directing a Project (DP)
  4. Kontrollieren einer Phase/Controlling a Stage (CS)
  5. Managen des Produkts/Managing Product Delivery (MP)
  6. Managen des Phasenübergangs/Managing Stage Boundaries (SB)
  7. Abschließen/Closing a Project (CP)

Lesetipp: Für ausführliche Beschreibungen der 7 Prinzipien, 7 Themen, 7 Prozesse: https://www.prince2.com/de/blog/prinzipien-themen-prozesse  


1.6 SixSigma 🧮

Die Projektmethode SixSigma folgt der Annahme, dass Projektfortschritte messbar sind und Geschäftsprozesse wie mathematischen Methoden funktionieren. Mit SixSigma möchten Projektmanager Prozesse verbessern und Optimierungspotenziale aufdecken. Dazu lässt sich der DMAIC-Zyklus nutzen:

  1. Definieren (Define)
  2. Messen (Measure)
  3. Analysieren (Analyse)
  4. Verbessern (Improve)
  5. Kontrollieren (Control)

Warum DMAIC-Zyklus?
Mit den fünf DMAIC-Schritten können Unternehmen ihre Prozesse strukturiert analysieren und verbessern. Das schafft Transparenz und unterstützt die Projektsteuerung.

SixSigma einführen
Da die Methoden komplex sind, müssen Unternehmen ihre Mitarbeiter speziell schulen. Dazu gibt es die Six-Sigma-Gürtel oder Six Sigma Belts, die Projektmitarbeiter durch Zertifizierungen erwerben. Den Anfang macht der Yellow Belt SixSigma, bei dem es um die DMAIC-Methodik über Teamrollen bis zur statistischen Prozesskontrolle geht. Höchste Zertifizierung ist der Master Black Belt. Dazu müssen mehr als 5 Jahre Erfahrung als Black Belt gesammelt worden sein. Ein Master Black Belt kann dann auch andere Black Belts betreuen.

2.0 Agile Projektmanagement Methoden

Neben dem klassischen Projektmanagement hat sich das agile Projektmanagement in Unternehmen etabliert. Auch in kleinen und mittleren Unternehmen. Denn starre Vorgehensweisen und unflexible, klassischenProjektmethoden sind für die heutige Zeit mit dynamischen Märkten nicht immer geeignet. Um Projektplanung und Projektcontrolling effizienter anzugehen, bieten sich agile Projektmanagement Methoden mit mehr Flexibilität an.

Was sind agile Projektmanagement Methoden?
Agile Projektplanung umfasst Projektmethoden, die auf einem agilen Manifest aufbauen. Das sind Prinzipien und Werte für agile Teams, die vor allem Kommunikation, Individuen und sinnvolle Ergebnisse über starre Prozesse oder Verträge stellen. Zu den wichtigsten agilen Prinzipien gehören die ständige Überprüfung und das Reagieren auf Kundenbedürfnisse. Projektteams erreichen mit agilen Projektmanagement Methoden oft schon früh funktionelle Ergebnisse. Diese lassen sich dann mit Stakeholdern besprechen, testen und anpassen. Zu den agilen Projektmethoden und Vorgehen gehören vor allem Scrum, Kanban und auch Leanes Projektmanagement.

Vorteil agiles Projektmanagement

  • Herausforderungen früh erkennen
  • Flexibel reagieren
  • Kundenbedürfnisse priorisieren
  • Schnell umsetzen
  • Geringerer Planungsaufwand

2.1 Wie funktioniert Scrum? 🎩

Bei Scrum als Projektmanagement-Methode gibt es keine Projektleiter mehr. Interdisziplinäre Teams mit Rollen wie Scrum Master, Product Owner und dem Projektteam arbeiten in definierten Zeiträume zwischen 2-4 Wochen, sogenannten Sprints. Der Scrummaster hat innerhalb dieser Arbeitsmethode gleich 8 verschiedene Rollen inne - bzw. laut Scrum Jargon 8 Hüte auf. In Sprints arbeiten sie an ersten funktionstüchtigen Ergebnissen. Ein kurzer Sprint liefert demnach schon wertschöpfende Teile eines Produktes: ein MVP, Minimum Viable Product. Kunden müssen also oft kürzer als gewohnt warten, um erste Ergebnisse zu erhalten.. Als Scrum Beispiel dient metaphorisch oft die Entwicklung eines Autos. Damit der Kunde auch schon nach zwei Wochen testen und Bedürfnisse anpassen kann, entwickeln Projektteams erst den Unterboden, um auf den Erkenntnissen aufbauen zu können. Mit jedem Sprint wird der Unterboden weiterentwickelt. Zum Auto, Fahrrad, Roller etc., um so das perfekte Fortbewegungsmittel für den Kunden zu entwickeln. So können KMU auf neue Herausforderungen reagieren, an die zu Beginn des Projektes noch niemand denken konnte. Neue Projektmanagement Aufgaben finden sich im Verlauf mit den Feedback-Integrationen des Kunden.


2.2 Wie geht Kanban? 🃏

Beim Kanban Projektmanagement werden Aufgaben in einem Projekt visualisiert, um alles sichtbar zu machen. Auf einem Kanban Board stellen die Projektmitarbeiter alle anfallenden Aufgaben dar. Für solche “Tickets” werden häufig (digitale) Post-Its verwendet. Es gibt zahlreiche digitale Tools wie Trello oder Asana, die Kanban-Boards effizient visualisieren.

Eine beliebte Unterteilung auf einem Board ist es, mit Spalten wie “to Do”, “In Bearbeitung” oder “Work in Progress” und “Fertig” bzw. “Done” zu arbeiten. Startet jemand mit einer Aufgabe, legt er sie “In Bearbeitung” ab. In sogenannten täglichen Stand-up-Meetings, den Daily Stand-ups, sprechen dann alle Beteiligten – stehend vor dem Board – über ihre Aufgaben:

  • Was habe ich gestern gemacht?
  • Was mache ich heute?
  • Was hat meine Arbeit behindert?

Erfolge und Probleme werden so sichtbar und können adressiert werden. Auch lässt sich die Anzahl an gleichzeitig zu erledigenden Aufgaben minimieren.



2.3 Lean Projektmanagement  ✔️

Neben Scrum und Kanban Methoden zählt auch Lean Management zum “Agile Projektmanagement”. Genauer gesagt leanes Projektmanagment. Hier fragen sich Verantwortliche: Wie lösen wir eine Aufgabe schneller und besser? Es geht also darum, Prozesse für KMU effizienter zu organisieren. Als Bewertungsgrundlage involvieren Teams die Kunden bestmöglich: Wo können wir Verschwendungen vermeiden, zum Beispiel bei Überproduktion oder bei Wartezeiten? Doch auch verschiedene Methoden helfen dabei, Verbesserungspotenziale aufzudecken:

  • Wertstromanalyse / Value stream mapping (VSM)
  • PDCA-Zyklus mit den Phasen „Plan – Do – Check – Act“, oder auch Demingkreis
  • 5S-Methode mit 5 Schritten: Sortieren, Systematisieren, Säubern, Standardisieren und Selbstdisziplin
  • Poka-Yoke (steht für konstante Qualitätsverbesserung durch Vermeidung (Yoke) unbeabsichtigter Fehler (Poka).
  • Kaizen (jap. "Weg zum Besseren")

3. Hybrides Projektmanagement 💪🦾

Die Unterschiede für agiles und klassisches Projektmanagement sind eindeutig. Klassische Methoden setzen auf Planung und Prozesse, die einen linearen Verlauf eines Projektes in den Fokus rücken. Agile Projektmethoden haben stattdessen viele Iterationen und Sprints, die viele kleine aber funktionelle Ergebnisse hervorbringen. Anstatt hierarisch zu denken, arbeiten agile Teams mit Rollen in interdisziplinären Teams. Doch trotz der Unterschiede in klassischen und agilen Methoden, können Projektteams beide Vorgehensmodelle im hybriden Projektmanagement kombinieren. So erreichen sie die Vorteile aus beiden Welten. Hybrides Projektmanagement vereint also zwei oder mehr Methoden und bedient sich der Elemente.

Beispiel Hybrides Projektmanagement
Ein Unternehmen entschließt sich dazu, die Wasserfall Methode mit Scrum als agile Projektmethode zu kombinieren. Projektplanung erfolgt also nach dem Wasserfall-Prinzip, die einzelnen Phasen werden jedoch in Sprints mit Zwischenergebnissen durchgeführt.

4. Adaptives Projektmanagement ↪️

Auch das adaptive Projektmanagement lässt sich nicht zu klassisch oder agil zuordnen. Es ist sehr ähnlich zum hybriden Projektmanagement, setzt aber auf noch mehr individuelle Anpassungen. Wer adaptives Projektmanagement nutzt, hat oft hochspezifische Anforderungen und definiert, dass alle Projekte unterschiedlich sind und es nicht nur eine gute Projektmanagement Methode gibt.

Die zahlreichen Projektmanagement Methoden Beispiele zeigen schon: Es ist gar nicht so leicht, aus der Vielzahl eine beste auszuwählen. Worauf kommt es also an?

Wann welche Projektmanagement Methode wählen?  💡

Die passende Methode für KMU hängt von vielen Faktoren ab. Es gibt nicht die eine richtige PM-Methode, die für alle Projektarten gut ist. Projektmanager und -managerinnen müssen vor jedem Projekt neu entscheiden und bewerten, welche Methode sich am besten eignet. Sie müssen immer abwägen zwischen:

  • Projektkomplexität
  • Projektrisiken
  • Projektgröße
  • Ressourcen(verfügbarkeit)
  • Projektzielen

So können Verantwortliche erkennen: Ist der Projektrahmen zum Beispiel klar abgesteckt oder bleiben viele Variablen offen? Müssen KMU flexibel bleiben, um auf neue Anforderungen zu reagieren? Wie hoch sind die Projektrisiken?

Projektmanagement einführen und optimieren

Um sein Projektmanagement zu optimieren, kann auch das Reifegradmodell OPM3 helfen. OPM3 steht dabei für: Organizational Project Management Maturity Model. Dieser Standard, entwickelt von der globalen Projektmanagementorganisation PMI (Project Management Institute), macht es Unternehmen einfacher, ein organisationsweites Projektmanagement einzuführen. Über 600 Best Practices sollen hier die Qualität der Projektarbeit verbessern und Maßnahmen aufzeigen – anhand von vier Schritten: Stages of Process Improvement (SMCI):

  • Standardize
  • Measure
  • Control
  • Improve

Indem Unternehmen Standards entwickeln, dann Erfolg messen und Projektcontrolling sicherstellen sowie kontinuierlich Maßnahmen zur Optimierung ableiten, lassen sich erfolgreiche Projekte einfacher wiederholen.

Projektmanagement digitalisieren

Zur sinnvollen Projektdokumentation und Projektplanung sollten Unternehmen nicht auf Papier setzen. Das sorgt für Chaos und wenig Flexibilität. Auch wenn Notizzettel zur Visualisierung zum Beispiel bei der Kanban-Methode helfen, braucht es digitale Prozesse, damit jeder im Projektteam – bei Bedarf auch Kunden – zu jeder Zeit und von jedem Ort Zugriff auf den Status hat. Besonders bei Home Office und Remote Work arbeiten Unternehmen so effizienter zusammen.

Fazit für erfolgreiches Projektmanagement 📝

Damit Projekte erfolgreich verlaufen und KMU effizienter arbeiten, sollten sie auf etablierte Projektmanagement Methoden setzen. Dabei ist es wichtig, sich Gedanken zu Risiken, Zielen und Meilensteinen, Ressourcen und Kosten zu machen. Projektteams müssen alle betroffenen Stakeholder involvieren, um Anforderungen abzustecken. Erst dann können sie sich für eine Projektmanagement Methode entscheiden. Sind die Ergebnisse klar definiert, bieten sich klassische Methoden besser an. Müssen KMU aber ganz flexibel bleiben, sind agile Projektmanagement Methoden wie Agile oder Lean Management die sinnvollere Wahl. Und ganz egal, welche Methode KMU wählen, es kommt während eines Projektes auch immer auf Folgendes an:

  • Kommunikation und Feedback
  • Kontinuierliches Controlling
  • Ableitung von Maßnahmen

Ein so geschaffener Kreislauf aus der richtigen PM-Methode mit erprobten Standards, Projektcontrolling und Optimierungsmaßnahmen stellt erfolgreiche und effiziente Projekte auch in Zukunft sicher.